Wahlprogramm Kommunalwahl 2023

Ahrensburg ist eine attraktive Stadt in der Metropolregion Hamburg und lebens- und liebenswerte Heimat für Menschen vielfältiger Prägungen und Interessen. Umgeben von viel Grün und unverbauter Natur wissen wir die Annehmlichkeiten (Arbeiten, Einkaufen) zu schätzen. Aber auch in Ahrensburg zeigen sich gesellschaftliche Risse.

Denn trotz guter wirtschaftlicher Lage gibt es Kinderarmut, bezahlbare Wohnungen sind nicht zu bekommen und öffentliche Wege sind in schlechtem Zustand. In den vergangenen Jahren wurden in Ahrensburg Entscheidungen getroffen, die stärker an Interessen von Investoren oder Einzelgruppen orientiert waren als am Gemeinwohl.

An anderer Stelle haben sich die unterschiedlichen Gruppeninteressen gegenseitig blockiert. Wichtige Entscheidungen wurden aufgeschoben, sodass es zum Stillstand kam.

Politik für die Interessen aller

Wir wollen die anstehenden Probleme lösen: etwa bezahlbare Wohnungen bauen sowie für ausreichend Kitaplätze sorgen – mit weniger Gebühren, sichere Rad- und Fußwege oder bürgerfreundliche digitale Angebote schaffen. Der teilweise Stillstand bei notwendigen Projekten muss überwunden werden.

Wir wollen eine Stadtgesellschaft, in der Grenzen überwunden werden und aktives solidarisches Miteinander den Alltag prägt.

Damit meinen wir eine Stadt, in der Menschen unabhängig von Alter, Geldbeutel, Herkunft, Religion, Geschlecht und Beeinträchtigungen ihren Platz finden und die Chance auf Teilhabe und Mitbestimmung haben.

Aktive Bürgergesellschaft

Teilhabe heißt für uns auch aktives Einbinden der Bürgerinnen und Bürger in die städtischen Entscheidungsprozesse. Mit Zukunftswerkstätten hat die SPD in der Vergangenheit hierfür gute Beispiele angeregt.

Die großen Herausforderungen in Ahrensburg können nur im Dialog mit allen Akteuren gelöst werden. Die SPD hat diesen Dialog in der Vergangenheit immer gesucht und wird diesen Kurs auch weiter verfolgen.

Unser besonderes Augenmerk gilt denjenigen, die bisher aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage waren, sich und ihre Interessen in die städtischen Diskussionen einzubringen.

Ehrenamtliches Engagement in Vereinen, Verbänden und Initiativen begreifen wir als weiteres wichtiges Fundament einer aktiven Bürgergesellschaft. Deshalb fördert die SPD dieses Engagement ideell und finanziell.

Unsere Richtschnur sind die Grundwerte, die seit über 150 Jahren für uns gelten:

Freiheit, Gleichheit, Solidarität

Unsere Schwerpunkte

Wohnen muss für alle bezahlbar sein:

  • Wer hier arbeitet, muss auch hier wohnen können
  • Wohnen ist ein Standortfaktor

Keine kalten Füße bekommen:

  • Wer hier wohnt, muss auch heizen können
  • Energie muss für alle bezahlbar sein

Für eine lebendige Innenstadt:

  • Wer hier einkauft, soll sich wohlfühlen
  • Die Innenstadt muss für alle erreichbar sein

Wir bewegen Ahrensburg in 15 Minuten:

  • Wer hier wohnt, muss auch gut mit dem Rad unterwegs sein können
  • Der öffentliche Nahverkehr muss eine echte Alternative sein

Ahrensburg soll baden gehen:

  • Jeder muss Sport treiben können
  • Badlantic erhalten, statt Geld verschwenden

Wohnen ist ein Standortfaktor

Ahrensburg ist als lebendige Mittelstadt im Einzugsgebiet von Hamburg für viele Menschen ein attraktiver Wohnort. Wir freuen uns über den Zuzug vieler junger Familien. Durch die weiter gestiegene Nachfrage hat sich allerdings eine Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt: Bezahlbarer Wohnraum ist knapp – besonders für jene mit mittlerem und geringem Einkommen.

Wohnen muss für alle bezahlbar sein

Ahrensburg benötigt Wohnraum für alle Alters- und Einkommensgruppen unabhängig vom Einkommen; sowohl für Familien als auch für junge Erwachsene und Senioren. Gefördert werden müssen altersgerechtes und barrierefreies Wohnen und generationsübergreifende Wohnprojekte. Auch Studenten und Auszubildende müssen eine Wohnung finden können. Denn: Wohnraum ist die Grundlage für familiäres, soziales und kulturelles Leben und Teilhabe.

Wer hier arbeitet, muss hier auch wohnen können

Ebenso benötigen wir Wohnraum für jene, die bereits jetzt oder zukünftig ihren Arbeits- oder Ausbildungsplatz in Ahrensburg haben oder haben wollen. So wird eine gelungene Wohnungsbaupolitik auch zu einem wichtigen Standortfaktor für Unternehmen. Außerdem kann dadurch ein Beitrag zur Reduzierung des Pendlerverkehrs geleistet werden. Jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin gleich welcher Berufsgruppe sollte es sich leisten können, in Ahrensburg wohnen und arbeiten zu können.

Wir machen Wohnen möglich!

Wir setzen uns für eine möglichst ausgewogene Verteilung der Neubebauung über das Stadtgebiet ein. Da der Stadt enge räumliche Grenzen des Wachstums gesetzt sind, gehört dazu die Nutzung vorhandener geeigneter Flächen. Durch nachhaltige und innovative Baukonzepte können auch in der heutigen Zeit Bauvorhaben realisiert werden. Wir werden Baugenossenschaften, die auf diese Art und Weise bauen wollen, fördern und unterstützen. Zusätzlich benötigt Ahrensburg kommunalen Wohnungsbau. Hier können wir von anderen Städten, wie Geesthacht, lernen. Mit diesem Konzept schaffen wir auch in Ahrensburg erfolgreich bezahlbaren Wohnraum.

Sozial gut aufgestellt

Kinder und Familien unterstützen

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: für die SPD äußerst wichtig!

Ein Schwerpunkt unserer politischen Anstrengungen ist es, allen Familien in Ahrensburg, die es wünschen, ausreichende und bezahlbare Kinderbetreuungsmöglichkeiten anbieten zu können. Qualitätsstandards können nur mit qualifiziertem Fachpersonal erreicht und gesichert werden. Dafür setzen wir uns ein.

Das Erfolgskonzept der freiwilligen Leistungen von mindestens 15.000 € je Kita für jede Einrichtung für zusätzliches Personal (sogenannte Qualitätsmittel) wurde auf Initiative der SPD beschlossen und muss weiterhin im Haushalt verankert sein. Hiermit werden die Kitas in die Lage versetzt, flexible und innovative Lösungen zu finden, um das pädagogische Personal zu entlasten und zu ergänzen, beispielsweise durch zusätzliche Verwaltungs- und Reinigungskräfte, Kinderkrankenschwestern oder Personal für besondere Angebote.

Das Platzangebot für Krippen- und Elementargruppen muss mit dem tatsächlichen Bedarf Schritt halten.

Ahrensburg ist eine wachsende Stadt, dies muss bei allen Planungen für Kindertagesstätten und Schulen berücksichtigt werden. Deshalb sind wir für in die Zukunft orientierte Investitionen, die auf steigende Bedarfe und geänderte Bedürfnisse reagieren.

Das Tagesmütter-Konzept stellt eine gute Ergänzung zum gegenwärtigen Angebot dar, ersetzt aber nicht die Pflicht der Stadt zum Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen.

Die SPD unterstützt alle Träger von Kindertageseinrichtungen, die behinderte und nicht behinderte Kinder in gemeinsamen Gruppen betreuen und fördern. Uns ist wichtig, dass die Inklusion von Kindern mit oder ohne Beeinträchtigungen in allen Bildungsangeboten der Stadt Ahrensburg gelingt. Wir setzen uns beim Land Schleswig-Holstein für eine ausreichende Co-Finanzierung für ausgebildetes sonderpädagogisches Fachpersonal ein.

OGS muss kostenfrei sein!

Die Teilnahme an der offenen Ganztagsschule muss kostenfrei sein. Das kann die Stadt Ahrensburg nicht allein leisten, deshalb setzen wir uns für eine Mitfinanzierung durch Kreis und Land ein.

Für vielfältige Kinder- und Jugendarbeit

Jugendliche benötigen Orte in Ahrensburg, wo sie ihr eigenes Leben gestalten sowie Orientierung und Perspektiven finden können. Die SPD hat erfolgreich dafür gekämpft, bestehende Jugendhäuser zu erhalten und wird das auch in Zukunft tun.


Die Kinder- und Jugendarbeit in unserer Stadt ist vielfältig und muss sich beständig auf veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Zielgruppen konzeptionell und personell einstellen.


Für einen Teil der Jugendlichen ist die direkte Ansprache z. B. durch „Streetworker“ sinnvoll. Wir setzen uns dafür ein, Personalkosten im Haushalt einzuplanen.

Extremismus keine Chance!

Die SPD bleibt dabei: Die gute und erfolgreiche Arbeit der Ahrensburger Jugendeinrichtungen verbinden wir mit dem Ziel, Extremismus keine Chance zu geben. Hierzu müssen die städtischen Jugendeinrichtungen, die Sportvereine und die Jugendverbandsarbeit unter dem Dach des Stadtjugendrings auch weiterhin finanziell gefördert werden.

Schule und Bildung

Wir wollen gleiche Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig von der sozialen Herkunft und dem Einkommen der Eltern.

Weiterentwicklung zum Ganztagsangebot

Die SPD Ahrensburg unterstützt alle Schulen in Ahrensburg, die sich in eine „Offene Ganztagsschule“ umwandeln wollen. Wir begrüßen ein ganztägiges Bildungs- und Betreuungsangebot. Die nachmittäglichen Förder- und Freizeitangebote sollten von ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen organisiert und verantwortet werden.


Notwendige Baumaßnahmen sind zwischen den Schulen und dem Schulträger abzustimmen. Die Haushaltsmittel dafür sind im Stadthaushalt einzuplanen.
Wir brauchen eine gute Verzahnung zwischen den Bildungseinrichtungen und den kommunalen Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie der Kinder- und Jugendarbeit der freien Träger.


Dort, wo es notwendig ist, ist eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe wichtig. Mögliche Konzepte sollen aufgegriffen und diskutiert werden.

Für ein vielfältiges Schulangebot

Wir stehen weiterhin für ein vielfältiges, inklusiv geprägtes Schulangebot in Ahrensburg.

Wir unterstützen die Weiterentwicklungen unserer Gemeinschaftsschulen und Gymnasien.

Alle Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedlicher Begabungen müssen die Chance bekommen, zu einem für sie bestmöglichen Bildungsabschluss zu kommen. Individuelle Förderung heißt, dass der einzelne Schüler als Individuum im Vordergrund steht: Seine Stärken und Schwächen, seine Interessen und Bedürfnisse sind zu fordern und zu fördern.

Die gemeinsame Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit oder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf sollte die Regel sein.Das Elternwahlrecht ist zu beachten.

Nur ein möglichst breites Bildungsangebot gewährleistet eine echte Wahlfreiheit für Schüler und Schülerinnen und Eltern.

Wir wollen für alle Schüler und Schülerinnen gute Lernbedingungen an den Schulen realisieren. Dazu gehören bedarfsgerechte Ausstattungen, baulich sowie im Lehr- und Lernmittelbereich.
Unabhängig vom bevorstehenden Neubau des Schulzentrums am Heimgarten sorgen wir weiterhin dafür, dass fortlaufend alle weiteren Schulen baulich instand gesetzt werden und somit den aktuellen sowie zukünftigen pädagogischen Herausforderungen gewachsen sind.

Schulsozialarbeit ausbauen

Schulsozialarbeit muss fester Bestandteil der Schule sein. Dies ist auch während und nach der Corona-Pandemie deutlich geworden. Eine Verzahnung mit der Jugendhilfe und den Kinder- und Jugendeinrichtungen ist wichtig.


Die SPD erwartet vom Bildungsministerium, dass die Planstellen für das sozialpädagogische Fachpersonal weiterhin vom Land getragen werden. An einer weiteren Mitfinanzierung sollte sich die Stadt Ahrensburg beteiligen.

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

Die SPD unterstützt weiterhin die erfolgreiche Kinder- und Jugendbeteiligung an der Kommunalpolitik. Somit lernen junge Ahrensburgerinnen und Ahrensburger politische Prozesse verstehen und können diese aktiv beeinflussen. Dies formt demokratisches Bewusstsein.

Lehr- und Lernmittelfreiheit

Die SPD setzt sich für vollständige Lernmittelfreiheit sowie eine zeitgemäße technische und digitale Ausstattung aller Ahrensburger Schulen ein. Dafür sind qualifizierte Fortbildungen des Personals durch das Lehrerfortbildungsinstitut sicherzustellen.
Der Schulträger muss für alle Schulen eine gesicherte Betreuung und Wartung der IT-Anlagen an den Schulen gewährleisten. Der Verbund aller Schulen vermeidet Parallelstrukturen, die zu zusätzlichen Kosten führen. Die Vergabe an eine Fremdfirma ist zu prüfen.

Lebenslanges Lernen

Lebenslanges Lernen unabhängig von Geschlecht, Bildungsabschluss, Alter, Religion und Herkunft gehören zum Grundverständnis einer Volkshochschule und Stadtbücherei. Beide Institutionen sind wichtig für eine moderne Zivilgesellschaft und darum unverzichtbar in der städtischen Bildungslandschaft. Wir unterstützen die von ihnen eigenständig umgesetzte, zielgerichtete Spezialisierung. Das Angebot der Stadtbücherei muss im bisherigen Umfang erhalten bleiben und soll als Ort der Begegnungen weiterentwickelt werden.

Aktiv mitten im Leben

Peter-Rantzau-Haus fördern

Die SPD wird die erfolgreiche Arbeit der Begegnungsstätte, in der auch Raum für generationsübergreifende Aktivitäten, kulturelle Angebote, Beratungen usw. ist, auch weiterhin intensiv unterstützen. Insbesondere zukunftsorientierte Angebote für neue Zielgruppen gilt es zu fördern. Pilotprojekte zum Wohnen im Alter sollen angeschoben werden.

So unterstützen wir die Entwicklung eines Miteinanders statt eines Nebeneinanders, wie es beispielsweise von den Netzwerken „TrotzAlter“, „Migration und Integration“ und „Engagierte Stadt“ initiiert wurde. Ehrenamtliches und zivilgesellschaftliches Engagement ist aber nur nachhaltig sicherzustellen, wenn eine institutionelle kommunale Förderung erfolgt.
Zur Unterstützung von Menschen und ihrer Angehörigen in schwierigen Lebenslagen werden wir auch weiterhin Selbsthilfegruppen fördern.

Altenplan neu entwickeln

Die Zahl der älteren Mitbürger und Mitbürgerinnen in Ahrensburg wächst. Schon jetzt ist etwa jeder dritte Bürger über 60 Jahre alt. Ein wichtiges Ziel der SPD ist es, den Bürgern auch im Alter oder bei Krankheit zu ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Notwendig ist die an den aktuellen Entwicklungen orientierte Fortschreibung des Ahrensburger Altenhilfeplans. Die Beteiligung der Betroffenen, des Seniorenbeirates und eine fachliche Begleitung sind unerlässlich.

Pflege im Alter: ein drängendes Problem

Die Betreuung pflegebedürftiger Menschen wird in den kommenden Jahren noch mehr zum Brennpunkt werden. Kommunale Altenhilfe kann hier nur begleitend und unterstützend wirken. Wir werden hier Beratungsangebote, begleitende Initiativen und die kommunale Vernetzung der Hilfsangebote mit der Leitstelle „Älter werden“ des Peter Rantzau Hauses fördern.

UN-Behindertenkonvention

Die SPD fordert nachdrücklich die Umsetzung der UN-Behindertenkonvention und wird auch weiterhin dafür sorgen, dass bei allen städtischen Planungen auf eine senioren- und behindertengerechte Ausführung geachtet wird und bestehende Fehlentwicklungen korrigiert werden. Die Entwicklung eines kommunalen Aktionsplans Inklusion muss endlich Priorität für die hauptamtlich verankerte Inklusionsarbeit in der Verwaltung haben.

Ahrensburg bis 2035 klimaneutral!

Der Klimawandel ist allgegenwärtig und längst vor unseren Haustüren sichtbar angekommen. Ein verändertes Verständnis für den Schutz unserer Umwelt und des Klimas findet mittlerweile großen Rückhalt in der Bevölkerung. Nun gilt es auch den Willen zur Umsetzung verschiedener konkreter Maßnahmen herbeizuführen. So sind ein großer Teil aller mit dem Auto zurückgelegten Wege kürzer als 5 Kilometer. Wir wollen hier attraktive, zuverlässige und günstige Alternativen schaffen. Denn Klimaschutz geht uns alle an! Dazu gehört auch, bei jeglicher Neubebauung das städtische Mikroklima zu berücksichtigen und die Bodenversiegelung so gering wie möglich zu halten.


Ahrensburg muss sich in Richtung eines klimaneutralen, nachhaltigen und zukunftsorientierten Wohn- und Arbeitsortes entwickeln. Wir wollen Ahrensburg bis 2035 klimaneutral machen!


Hierfür ist seitens der Verwaltung ein integriertes Energie‐ und Klimakonzept (IEKK) und ein Maßnahmenplan vorzulegen.
Die Emission der klimaschädlichen Treibhausgase muss reduziert werden durch:

  • Einsparung von Energie
  • Erzeugung, Nutzung und Speicherung von regenerativen Energiequellen
  • die Mobilitätswende
  • die Wärmewende
  • CO2– Senken (z. B. Wiedervernässung von Mooren)
  • Entwicklung der Grundlagen einer Kreislaufwirtschaft (Zero‐Waste‐Stadt, nachhaltiges Bauen, recyclingfähige Baustoffe usw.)

Sämtliche Vorhaben der Stadt sind grundsätzlich auf die Vermeidung und die Verminderung der Emissionen von Treibhausgasen auszurichten. Klimaschutz muss die oberste Priorität des Verwaltungshandelns sein, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Die Auswirkungen der Klimaschutzmaßnahmen müssen sozial abgefedert werden. Zusätzlich sind Entlastungen für Menschen mit geringerem Einkommen vorzusehen.

Wenn alle mitmachen, wird dieses Ziel in greifbare Nähe rücken. Deshalb soll die Öffentlichkeit über alle Schritte informiert werden. Ziel ist es, alle zu motivieren und für den Klimaschutz zu begeistern!

Umwelt- und Artenschutz

Das Naturerbe Ahrensburgs muss bewahrt werden, darum sind die Naturschutzgebiete in und um Ahrensburg für uns unantastbar. Sie dürfen nicht bebaut werden und stehen auch für Verkehrsprojekte nicht zur Verfügung.

Auch der Biotopverbund soll weiterentwickelt werden: der Beimoorwald, der Forst Hagen und das Tunneltal. Teiche, Moore und Bäche müssen erhalten und geschützt werden. Die SPD setzt sich auch für den Schutz und die Ergänzung des Grüns an Straßen, Wegen und Knicks ein.

Bei der Verkehrsplanung in Ahrensburg muss auf den Erhalt einer gesunden Umwelt geachtet werden: Schutz vor Lärm und Emissionen sind wichtige Ziele. Auch ebendarum setzen wir uns für Tempo 30 in allen Stadtteilen und für emissionsarm oder -frei angetriebene Stadtbusse ein.

Die Versorgung mit Trinkwasser ist eine kommunale Aufgabe und darf nicht privatisiert werden. Trinkwasser gefährdende Techniken zur Gewinnung von fossilen Brennstoffen wie Fracking lehnen wir ab.

Keine kalten Füße bekommen

Dächer für Solaranlagen nutzen

Die Installation von Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen sowohl auf allen geeigneten kommunalen als auch privaten Gebäuden ist ein wichtiger Schritt, um weniger fossile Brennstoffe zu verbrauchen. Überdies muss die energetische Sanierung von städtischen Gebäuden mit Hochdruck fortgeführt werden.
Ebenso muss auch das städtische Klimaschutzkonzept von 2015 dringend weiterentwickelt werden. Dazu zählt insbesondere die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger bei der Installation von Solaranlagen.
Bei Neubauten sind nachhaltige ökologische Kriterien (etwa Ausrichtung der Dächer, Baustoffe, Energieversorgung) anzuwenden.

Stadtwerke stärken

Bürgerinnen und Bürger müssen auch bei künftigen Krisen sicher mit Energie versorgt werden können. Deshalb wollen wir die Stadtwerke Ahrensburg als kommunales Versorgungsunternehmen weiterentwickeln. Deswegen unterstützt die SPD die Stadtwerke bei der Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit auf alle Bereiche, die der Daseinsvorsorge und der Stärkung der Infrastruktur dienen. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf die Beratung der Bürgerinnen und Bürger im Bereich der Energieeinsparung und der Nutzung regenerativer Energie gelegt werden.

Kommunale Fernwärmenetze schaffen

Wir streben an, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger durch Wärmenetze ihre Wohnungen und Häuser mit erwärmtem Wasser heizen können. Daher wollen wir ein kommunales Fernwärmenetz schaffen, damit alle Bürgerinnen und Bürger bezahlbare Energie beziehen können. Dieses ist auch für größere Objekteinheiten vorzusehen.


Auch die Fernwärmeerzeugung sollte selbstverständlich ohne fossile Brennstoffe erfolgen.

Für eine lebendige Innenstadt

Stormarnplatz als Park für Freizeit und Erholung

Die zentrale Lage des Stormarnplatzes ist eine große Chance, an dieser Stelle einen Platz für alle zu schaffen.


Wir wollen wieder Bewegung in die Planung bringen und ihn zu einer innerstädtischen Freizeit- und Erholungsfläche umgestalten, die allen Ahrensburgern zugutekommt. Hier können z. B. Familien picknicken, Kinder und Jugendliche spielen und Sport treiben, Besucher des Peter-Rantzau-Hauses spazieren gehen und das Grüne genießen. Zwischen Peter-Rantzau-Haus und den Jugendzentren Bruno-Bröker-Haus und 42, sowie gut erreichbar mit allen Verkehrsmitteln kann so ein echter Mehrgenerationenpark entstehen.

Den Großteil des Platzes sollen Grünflächen mit Sitzgelegenheiten, Spielplätze und öffentliche Freizeitsportstätten (Basketballkörbe, Skaterbahn etc.) einnehmen. So soll ein lebendiger und attraktiver öffentlicher Raum für alle entstehen. Gleichzeitig kann eine gute und begrünte Fläche mit Bäumen auch einen Beitrag zur wassersensiblen Stadtplanung leisten, besser als jede versiegelte Fläche!

Mobilität in der Stadt

Der Pkw-Verkehr steckt auch in Ahrensburg immer öfter im Stau. Deshalb müssen die Alternativen attraktiver werden, damit immer mehr Bürger und Bürgerinnen auf Bahn, Bus und Fahrrad umsteigen oder zu Fuß gehen. Hierfür fehlen z. B. genügend Rad-Abstellplätze an den Bahnhöfen und in der Innenstadt. Oft sind Fußwege zu schmal oder parkende Pkw zwingen zu Umwegen.
Das Angebot an Verkehrsmitteln und -wegen soll so ausgestaltet sein, dass der öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad in den meisten Fällen eine attraktive Alternative zum Pkw sind – auch für die täglichen Pendelstrecken.
Wir setzen uns ebenso für Tempo 30 in allen Siedlungsgebieten ein.
Zur Mobilität in der Stadt gehört zudem die größtmögliche Barrierefreiheit – auch mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator muss man sich in Ahrensburg möglichst einfach bewegen können.
Dies beginnt mit der Wahl des Straßenbelags und einer geeigneten Pflasterung sowie der Schaffung abgesenkter Bordsteine und Querungsmöglichkeiten. Auch Rampen und Fahrstühle sollten selbstverständlich sein. Bereits vorhandene Angebote wie Fahrstühle an Fußgängertunneln und Bahnhöfen müssen auch funktionsfähig gehalten werden.

15 Minuten!

Ein dichtes, sicheres und gut abgestimmtes Angebot des öffentlichen Nahverkehrs ist für eine hohe Lebensqualität in Ahrensburg wichtig. Wir wollen, dass es in unserer Stadt möglich ist, auch ohne Auto bequem von A nach B zu kommen. Deshalb brauchen wir ein flächendeckendes Busliniennetz, in dem keine Stadtteile abgekoppelt werden. Um eine echte Alternative zum Pkw zu werden, brauchen wir einen 15-Minuten-Takt für den Bus. Eine nachhaltige Veränderung der Mobilität kann nur gelingen, wenn die Alternativen attraktiv, zuverlässig und günstig sind. Das bedeutet auch, in 15 Minuten in die Innenstadt und zu den Bahnhöfen kommen zu können.
Niemand wartet eine Stunde oder länger auf den Bus – am Wochenende vielleicht auch vergebens. Daher wollen wir das Mobilitätsangebot erweitern und Menschen unterstützen, die bewusst auf ein eigenes Auto verzichten oder es stehen lassen wollen.

Emissionsarmer ÖPNV

Wir setzen uns dafür ein, dass die Umstellung der Busse des Nahverkehrs auf emissionsarme oder -freie Antriebe schon innerhalb der aktuellen Vertragslaufzeit mit dem derzeitigen Nahverkehrsanbieter beginnt.

Radverkehr fördern

Das als Teil des „Masterplans Verkehr“ beschlossene Radverkehrskonzept muss endlich umgesetzt werden. Dabei sollen die Radrouten in einen sicheren und gut nutzbaren Zustand versetzt werden. Deshalb müssen wir die Sanierung der Radwege von der Straßensanierung entkoppeln. Wir unterstützen den Ausbau der Velorouten, um die Nachbarorte wie Hamburg-Volksdorf, Delingsdorf oder Bargteheide gut mit dem Fahrrad erreichen zu können.
Die Aufstockung des P+R-Parkhauses Alter Lokschuppen/ im Bahnhofsumfeld muss mit einer deutlichen Ausweitung von Fahrradstellplätzen (Fahrradparkhaus mit Servicewerkstatt und WC für Behinderte) einhergehen. Ebenso wollen wir ausreichend Stellplätze an beiden U-Bahnhöfen schaffen.

Attraktive Innenstadt

Die Anziehungskraft der Ahrensburger Innenstadt soll durch den Ausbau der Hamburger Straße zwischen der AOK-Kreuzung und dem Rondeel als Einkaufsstraße verbessert werden. Die Innenstadt wird mit uns durch eine sinnvolle Verkehrsführung und attraktive Gestaltung sowie Angebote zu einem einladenden Ort. Dies gelingt nur gemeinsam mit allen Akteuren.

Gut erreichbare Parkplätze

Wir wollen die Erreichbarkeit der Innenstadt mit ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß attraktiv machen. Wir setzen uns auch dafür ein, dass die Nutzung der innerstädtischen Parkplätze erleichtert wird. Verkehrsführung und Parkplatzsuche sollen durch ein Parkleitsystem unterstützt werden. Um die Voraussetzung für E-Mobilität zu verbessern, unterstützen wir die Ausstattung von Parkplätzen mit Ladesäulen.
Zur Attraktivität der Innenstadt gehören auch gute Parkmöglichkeiten rund um den eigentlichen Stadtkern, weil zahlreiche Besucher auch aus den umliegenden Gemeinden nach Ahrensburg kommen oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Wir setzen uns darum weiterhin für ein Parkhaus am Rande des Stormarnplatzes ein.

Straßenerhalt sicherstellen

Die SPD will dafür sorgen, dass Straßen und Wege funktionsfähig gehalten werden, denn sie dienen der Mobilität aller. Dafür müssen mehr Mittel für die laufende Unterhaltung bereitgestellt werden. Aufgrund des Fachkräftemangels insbesondere im Baubereich, der auch bei uns in Ahrensburg deutlich zu spüren ist, muss hierfür das vorhandene Personal gezielt eingesetzt werden.
Gute Erreichbarkeit über öffentliche Straßen trägt auch zur Werterhaltung der Grundstücke bei.

Wirtschaftskraft sichern

Ahrensburg kann dank seiner Lage am Rande von Hamburg am weiterhin anhaltenden Wachstum der Metropolregion teilhaben. Die neu erschlossenen Grundstücke im Gewerbegebiet Beimoor sind nach wie vor sehr begehrt. Jedoch muss dringend ein besseres Flächenmanagement erfolgen, sodass beim Umzug eines Unternehmens die bisherige Fläche schnell anderweitig genutzt werden kann. Da die Stadt bislang im Bereich von Neuansiedlungen von Firmen gut mit der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) zusammengearbeitet hat, streben wir an, dass diese auch das sogenannte „Flächenrecycling“ betreibt.

Darüber hinaus braucht Ahrensburg ein leistungsstarkes Stadtmarketing und eine gute Zusammenarbeit der Verwaltung mit den Geschäftsleuten nicht nur in den Gewerbegebieten, sondern auch in der Innenstadt.

Die Finanzbeziehungen und die Aufgabenverteilung zwischen Bund, Ländern, Städten und Gemeinden müssen dringend reformiert werden. Dies wird insbesondere durch die Energie- und Klimakrise deutlich.

So ist z. B. der Klimaschutz eine weitreichende Aufgabe, die jede Kommune vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellt. Die Umsetzung von Klimaschutz- sowie Klimaanpassungsmaßnahmen fordern Finanzmittel, die von kaum einer Stadt oder Gemeinde allein aufgebracht werden können. Hier werden Fördermittel eine immer größere Rolle spielen müssen.

Ahrensburg soll baden gehen

Das Badlantic weiterbetreiben, statt neu bauen

In Ahrensburg müssen alle Kinder schwimmen lernen können. Darum ist es unerlässlich, dass wir ein funktionsfähiges Schwimmbad haben. Wir möchten kein Geld verschwenden, sondern Werte erhalten. Deshalb ist der Weiterbetrieb und die künftige Sanierung des bestehenden Bades das derzeit Sinnvollste. Dies wird auch von unabhängigen Gutachtern bestätigt.

Sport im Hagen durch einen weiteren Kunstrasenplatz stärken

Die Sportflächen im Hagen sind an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Darüber hinaus fällt durch den Neubau der Schule Am Hagen der bisherige Grandplatz weg. Deshalb ist es erforderlich, dass dort ein weiterer Kunstrasenplatz errichtet wird.

Sportpark Auetal schaffen

Alle Bürgerinnen und Bürger in Ahrensburg müssen die Möglichkeit haben, sich sportlich auch im Verein betätigen zu können. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, sich ausreichend bewegen und gemeinsam mit anderen ein vielfältiges Sportangebot nutzen zu können. Diese Möglichkeiten sind in Ahrensburg jedoch schon seit einiger Zeit sehr eingeschränkt; die Sportvereine können bei Weitem nicht allen Interessierten ein Angebot machen. Viele müssen daher in die Nachbarorte ausweichen. Gerade für Kinder und Jugendliche ist dies teils nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Die SPD Ahrensburg befürwortet daher die Errichtung eines Sportparks Auetal im Bereich Beimoor Süd, um diese Bedarfe decken zu können. Langfristig soll dieses Sportareal in die geförderte Eigenverantwortung der Sportvereine gelegt werden.

Kultur in Ahrensburg

Ahrensburg besitzt eine vielfältige Kulturlandschaft. Wir brauchen jedoch auch ein integriertes Konzept, um eine engere Zusammenarbeit der Akteure, Vereine und Kulturstätten zu erreichen. Der Kultur- und Veranstaltungskalender der Stadt Ahrensburg ist ein erster Schritt, um auch kleineren Initiativen und einzelnen Kulturschaffenden einem breiteren Publikum bekannt zu machen.
Unter dem Namen „Kulturensemble Ahrensburg“ soll ein gemeinsamer Auftritt von Marstall und Schloss eingerichtet werden. Schrittweise sollen andere kulturelle Vereine, Institutionen und Akteure dazu kommen (z. B. die Niederdeutsche Bühne und Verein Theater und Musik).Jeder behält dabei seine Identität und seinen angestammten Spielort.
Aus diesem ehrenamtlich betriebenen Konzept soll ein organisatorisch abgestimmtes Programm mit einem gemeinsamen Auftritt in der Öffentlichkeit entwickelt werden. Dieses kulturelle Gesamtkonzept wird die Standortqualität und Außenwirkung von Ahrensburg deutlich verbessern.

Kulturförderung fortsetzen

Ahrensburgs SPD wird sich auch künftig für den Erhalt des Schlosses und die Stärkung der Schlossstiftung einsetzen. Das Kulturzentrum Marstall wird weiter von uns unterstützt, ebenso wie der Verein Theater und Musik und die Niederdeutsche Bühne.


Wir engagieren uns für eine kontinuierliche Förderung der kulturellen Vielfalt für alle Generationen.

Integration ist eine ureigene kommunale Aufgabe

Die Stadt Ahrensburg steht wie alle Kommunen zurzeit vor der Aufgabe, viele Geflüchtete aufzunehmen, die bei uns Schutz suchen. Sie benötigen nicht nur Wohnraum, sondern müssen auch die Gelegenheit erhalten, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren und daran teilzuhaben.


Daher setzen wir uns nicht nur dafür ein, dass sie in menschenwürdigen Unterkünften untergebracht werden, sondern dass sie dort auch eine umfassende Betreuung durch städtische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten.
Bislang erfolgen Angebote zur Integration überwiegend durch ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger. Die SPD wird auch weiterhin ehrenamtliche Zusammenschlüsse in diesem Bereich unterstützen. Wir fordern darüber hinaus jedoch die Erarbeitung eines städtischen Integrationskonzeptes unter Beteiligung der Ehrenamtlichen. Nur eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Ehrenamt kann eine gelungene Integration von Geflüchteten und Migranten erreichen.


Viele der Geflüchteten und Migranten haben mittlerweile die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Die SPD setzt sich dafür ein, dass jährlich eine Einbürgerungsfeier von der Stadt veranstaltet wird, um alle „Neubürger“ auch offiziell und in einem angemessenen Rahmen willkommen zu heißen, wie dies schon in sehr vielen Städten bundesweit geschieht.

Impressum
Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Vorstand des Ortsvereins Ahrensburg
Manhagener Allee 14, 22926 Ahrensburg
Verantwortlich: Ursula Ebert, Felix Gläveke (Vorsitzende)