S4 bauen – aber bitte richtig!

Liebe Ahrensburgerinnen und Ahrensburger,
seit einigen Wochen liegen die Pläne zum Bau der S4 öffentlich aus. Vielleicht haben Sie bereits selbst eine Blick darauf geworfen; Sie finden sie ordnerweise im Obergeschoss des Peter-Rantzau-Hauses. Politik und Verwaltung haben sich seit Juni intensiv mit den Planungen der Deutschen Bahn befasst und in wöchentlichen Treffen, mit viel Aktenstudium und unter Hinzuziehung von Fachleuten die Position der Stadt Ahrensburg erarbeitet. Nebenbei wurde bereits
intensiv mit der Bahn verhandelt und Gespräche mit Umweltverbänden, der Unteren Naturschutzbehörde und dem Land geführt.


Leider weisen die ausliegenden Pläne der DB in der aktuellen Form erhebliche Mängel auf.

Im für Ahrensburg geltenden Planfeststellungsabschnitt 3 (PFA3) sind keine ausreichenden Wildtierquerungen geplant, stattdessen durchschneiden unüberwindbare Lärmschutzwände das Tunnneltal. Diese konventionellen Lärmschutzwände sind in den Plänen auch als 6 Meter hohe „Mauer“ durch die Innenstadt vorgesehen. Neben dem Verlust der Denkmalgeschützten Sichtachsen
droht hier die Entstehung von Unorten und Angtsräumen, insbesondere im Bahnhofsumfeld und der Ladestraße. Bisher weitgehend unbeachtet blieb hierbei auch die drohende Verschattung. Aus den Untersuchungen der Bahn selbst geht hervor, dass Areale kaum oder gar keine Sonne mehr sehen werden.

Ein Rettungskonzept, dass der Situation, mehrerer von Lärmschutzwänden eingefasster Gleise mit vollen Personenzügen und hunderte Meter langen Güterzügen (auch mit Gefahrgut) gerecht werden würde, ist erschreckenderweise ebenfalls nicht vorhanden.

Mindestens genauso schwer wiegen erhebliche Mängel in den Bereichen zukünftiger Westbahnhof, Verkehrsabwicklung und Erreichbarkeit, Wegeführung/Bahnquerungen, ökologischer Ausgleichen und Wiederherstellung des naturräumlichen Erbes.

Insbesondere der zukünftige Westbahnhof und die (Wieder-) Herstellung des Auetalbiotopverbundes unter den Bahngleisen erfordern noch erhebliche Anstrengungen der Stadt und Bewegung seitens der Bahn und des Landes.

Deshalb arbeiten Politik und Stadtverwaltung weiter eng zusammen, um wirksame Einwendungen im PFA3 einzubringen. Die Fraktionen werden in der Stadtverordnetenversammlung am 6.11. mehrere gemeinsame Anträge stellen, um Veränderungen im Sinne der Ahrensburger Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und durchzusetzen. Überzeugen Sie sich selbst, ob und inwieweit sich auch Ihre Interessen dort wiederfinden!

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie mir gern unter
b.randschau@spd-ahrensburg.de.


Béla Randschau
Fraktionsvorsitzender der SPD Ahrensburg