Ahrensburg hat Zukunft verdient

Jüngst wurde im Bauausschuss ein Bericht zum weiteren Vorgehen in Sachen Flächennutzungsplan (FNP) vorgestellt. Der FNP soll üblicherweise die Zukunft der Stadt beschreiben und stellt die zentrale planerische Grundlage für die nächsten 10-15 Jahre dar. Seit 15 Jahren ist dieser Plan in Ahrensburg bereits in Ausarbeitung, also länger als die eigentlich geplante Wirkzeit. Es wurden viele Haupt- und ehrenamtliche Personalstunden investiert und 350.000 € allein für externe Unterstützung ausgegeben.

Doch was uns nun präsentiert wurde, liest sich als Chronik des Scheiterns. Zwar wurde versucht den Eindruck zu vermitteln Probleme ergäben sich vor allem durch bürokratischen Irrsinn höherer Instanzen von Kreis und Land, doch das Problem ist ein anderes:

Bereits vor Jahren bei der Veröffentlichung des ersten Entwurfs wurden vom Land nicht ausreichende Flächen für das Wohnen bemängelt, insbesondere im Hamburger Rand sieht die Landes- und Regionalplanung hier aus gutem Grund mehr vor. Doch anstatt hierauf zu reagieren beschlossen die Mehrheitsfraktionen von CDU, Grünen und WAB auch noch die restlichen Wohnbauflächen aus dem FNP zu entfernen. Die geforderten ausreichenden Flächen für Sport wurden von CDU und Grünen ebenfalls aktiv herausgestrichen.

Beim letzten Entwurf kam neben diesen unveränderten Mängeln noch das Thema Gewerbe hinzu. Während man in Kiel alle Hebel in Bewegung setzte, um die wichtige Gewerbegebietserweiterung zu ermöglichen, wusste man in Ahrensburg angeblich von nichts – trotz Information durch die Politik. Im Rathaus vertrat man die Ansicht, das alles sei völlig unmöglich und im Übrigen würden die von der SPD geforderten Veränderung zugunsten von Gewerbe, Sport und Wohnen die Verzögerung, Ablehnung und das Scheitern des Plans nach sich ziehen.

Bereits wenige Monate später konnten wir erleben, wie gerade das Festhalten an den alten Plänen dazu führte, dass der Entwurf regelrecht zerpflückt wurde…

Im Bauausschuss zog die Verwaltung nun die Konsequenzen und empfahl uns allen Ernstes, das 15 Jährige, 350.000€ teure Verfahren nun einfach zu beenden, aufzugeben und mit dem alten Plan von 1974 weiterzuarbeiten – ein Offenbarungseid und die größtmögliche Peinlichkeit. In gewisser Weise konsequent mit Blick auf die Chronik des Scheiterns und einen Entwurf, der nicht mehr mit Zukunft zu tun hat als der Plan von 1974.

Sollten wir es also lassen weil Ahrensburg es einfach nicht kann oder einen Anlauf starten, der die Vorgaben der Landesplanung und unsere Rolle als Mittelzentrum der Region ernst nimmt, den Anforderungen an Wohnraum, Flächen für Sport, Freizeit und Gewerbe gerecht wird – einen Zukunftsplan für Ahrensburg erstellen?

Was meinen sie?

Wenn sie Fragen oder Anregungen haben schreiben Sie mir gern an b.randschau@spd-ahrensburg.de

Béla Randschau

Fraktionsvorsitzender SPD Ahrensburg